Heilpraktiker Ingo Lauterlein und seine Frau Alina sprechen am Ende des Jahres über das Glück, das Reisen, das Lachen und die beruflichen Herausforderungen
Herr Lauterlein, das Jahr geht zu Ende. Weihnachten lässt uns etwas nachdenklicher werden. Welche Gedanken gehen Ihnen jetzt durch den Kopf?
Ingo Lauterlein: Was mir in der Weihnachtszeit auffällt: Die Jahre werden immer kürzer. Mag das am Alter liegen, an den Erfahrungen – ich kann das nur als Gefühl feststellen. Und trotzdem: Weihnachten ist für uns eine besinnliche Zeit, wir kommen zur Ruhe, rücken näher zusammen. Die Familie spielt eine große Rolle. Alles ist entspannter. Die Menschen sind dankbarer.
Wenn man Sie beide auf der Bank sitzen sieht (Foto), bekommt man das Gefühl: Da sind zwei, die ihren Weg bewusst gemeinsam gehen und das bekommt ihnen wunderbar! Was ist Ihr Geheimnis?
Ingo Lauterlein: Die Realität ließ uns anfangs, vor 15 Jahren, keine andere Wahl. Alina hatte keine Arbeit und ich kein Geld, jemanden zu bezahlen. Von großem Vorteil ist auch, dass wir zu grundlegenden Themen gleiche Meinungen haben. Alina Lauterlein: Ich kenne seinen Anspruch an Qualität! Wusste also von vornherein, was es bedeutet, mit ihm zu arbeiten. Und es richtig gut, den gemeinsam erarbeiteten Erfolg auch gemeinsam genießen und feiern zu können. Falls es wirklich ein Geheimnis gibt, ist unseres: Immer gut essen und trinken!
Gründe zum Nörgeln, Jammern und Wütend sein haben viele Leute! Dabei ist Lachen so gesund! Worüber haben Sie das letzte Mal so richtig herzlich gelacht?
Ingo Lauterlein: Wir lachen so unglaublich viel! Alina Lauterlein mischt sich ein: Ingo´s Wortwitz ist legendär. Manches muss ich mir aufschreiben, so unglaublich ist das. Ein Beispiel dazu…Ingo wird gefragt: „Kann da ein Zusammenhang bestehen?“ Ingo freundlich: „Kann schon! Es hängt ja alles irgendwie zusammen – wenn ich mir Nasenhaar ausreiße, tränen mir auch die Augen!“
Wir lernen alle dazu! Was haben Sie 2019 dazu gelernt.
Ingo Lauterlein: Auf unserer Fahrt nach Albanien wurde mir klar: Elektromobilität kann derzeit gefährlich sein. Was wird mit den kleinen Kindern im Hochsommer im Stau auf der Autobahn? Was wird im eisigen Winter, wenn keiner den Motor laufen lassen kann, damit der Akku hält? Und wenn wir außerdem das Fliegen verboten bekommen, dann werden weniger Fremde zu Freunden, fremde Kulturen bleiben uns fremd. Das gibt Hass und Krieg Vorschub.
Arztpraxen sind überlaufen, in Wartezimmern sitzen Patientinnen und Patienten oft stundenlang, sind dann nur wenige Minuten im Sprechzimmer, um es mit einem Rezept wieder zu verlassen. Wer in Ihre Praxis kommt, der erlebt was?
Ingo Lauterlein: Ich kenne viele Fachärzte, die hervorragende Arbeit leisten. Aber das kassenärztliche System erschwert ihnen die Arbeit. Wir haben uns spezialisiert und wir haben den Vorteil, dass uns dieses System nicht einschränkt, weil wir gezwungen sind, außerhalb dieses Systems zu arbeiten. Das hat für unsere Patienten den Nutzen, dass ich das mit ihnen mache, was für sie das Beste ist und nicht das, was die Kasse reguliert. Es ist wichtig, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun. Wir versuchen im Akutfall, dem Patienten sofort zu helfen – oft bemerken sie die Besserung direkt. Dazu gehört auch, umgehend zum entsprechenden Facharzt unseres Vertrauens zu vermitteln, wenn ich erkenne, dass ich nicht helfen kann. Alina greift zum Telefon und macht einen Termin, der zeitnah ist, im Ernstfall sofort. Für uns steht das Wohl des Patienten im Vordergrund.
Heilpraktiker, Chiropraktiker – für manche Menschen klingt das immer noch fremd. Was können Sie diesen Skeptikern entgegenhalten?
Ingo Lauterlein: Es gibt in Deutschland zwei anerkannte Heilberufe: der Arzt und der Heilpraktiker, die nebeneinander bestehen. Ein Heilpraktiker muss laut Gesetz in einer amtsärztlichen Überprüfung arztgleiche Kenntnisse nachweisen, bevor er Patienten behandeln darf. Ich arbeite als Heilpraktiker in den Bereichen Chiropraktik und Neuraltherapie – meine Rückentherapie setzt sich daraus zusammen. Gegen eine gesunde Skepsis habe ich nichts einzuwenden, dennoch sollte diese mit nachlassen der Beschwerden schwinden.
Und wie helfen Sie konkret?
Ich lege größten Wert darauf, meine Patienten niemals isoliert nur auf den betreffenden Wirbelsäulenabschnitt zu behandeln. Um die Probleme und Beschwerden meiner Patienten sicher und effektiv lösen zu können, muss ich immer den gesamten Menschen im Blick haben. So reicht es zum Beispiel bei Nackenschmerzen nicht aus, nur die Halswirbelsäule zu behandeln. In vielen Fällen werden Schmerzen in den oberen Etagen unserer Wirbelsäule durch Fehlstellungen und Blockaden im Becken und der Lendenwirbelsäule begünstigt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass erst durch die Beseitigung dieser Fehlstellungen, die Beschwerden im Nacken besser werden und bestenfalls verschwinden konnten.
Man sagt den Deutschen nach, dass sie nicht loben können und wenig dankbar sind. Dabei geht es uns vergleichsweise sehr gut! Wie hört sich ein Lob bei Ihnen an und wie ein Dank?
Ingo Lauterlein: Wir erleben zum Glück, dass dieses Klischee auf die meisten unserer Patienten nicht zutrifft. Ich finde es niedlich, wenn Omis mit einem Päckchen Kaffee kommen oder Weihnachten mit Stollen, und sich überglücklich bedanken. Und das über Jahre hinweg. Alina Lauterlein: Ich bin grundsätzlich dankbar, dass wir in Deutschland leben, das wir Frieden haben, genug zu essen und sogar in der Lage sind, Menschen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen! (Ingo Lauterlein nickt zustimmend, dankbar!)
Abschalten: Wobei gelingt Ihnen das am besten?
Wir liegen auf der Couch, Füße hoch, der eine Hund rechts, der andere links. Mehr braucht es nicht.
Viele Menschen nehmen sich für das neue Jahr etwas vor? Sie auch? Wenn ja: Was sollte 2020 anders, besser werden? Was wünschen Sie sich?
Ich bin froh über wenig Änderung. Gesundheit steht vorn dran – für alle die ich liebe, meine Patienten und für mich.